Das Verhältnis von Pop-Musik und deutschem Schlager ist ebenso ungeklärt wie belastet. Es lässt sich noch nicht wertungsfrei behandeln. Deshalb geht der Beitrag von ästhetischen Urteilen des Verfassers zum Schlager um 1970 und zum Neoschlager der Gegenwart aus und bemüht sich, deren Sachanteile historisch und systematisch zu explizieren. Die These lautet, dass sich der Schlager seit den 1960er Jahren zur nationalen Alternative zum Pop entwickelt hat, beide bleiben paradigmatisch aufeinander bezogen und teilen dabei auch den oft nur für Pop reklamierten Doppelcharakter von Unterhaltung und existenziellem Angebot. Ist der Schlager also so etwas wie das Böse im System des Pop?