In einer longitudinalen fMRT-Studie wurde die Amygdala-/Insula-Aktivität bei der unbewussten Emotionsverarbeitung (UEV) in Abhängigkeit vom Krankheitsverlauf der Major Depressiv Disorder (MDD) untersucht. Unipolare Probanden zeigten bei der UEV negativer Primes eine stärkere Aktivität in der Amygdala (pFWE=.001) und der Insula (pFWE<.001) als die Normalprobanden. Zwischen den unipolaren Subgruppen (mit und ohne Rezidiv im 2-Jahres-Intervall) gab es keine Unterschiede (pFWE>.150). Es gab weder signifikante Veränderungen über die Zeit (pFWE>.400) noch eine signifikante Gruppe x Zeit Interaktion (pFWE>.105). Positive Primes führten weder zu signifikanten Haupt- (pFWE>.060) noch zu Interaktionseffekten (pFWE>.333). Die Ergebnisse replizieren Befunde der Hyperaktivität im limbischen System bei der UEV negativer Reize bei MDD. Sie implizieren, dass die hirnfunktionellen Korrelate des negativen Bias während der UEV negativer Reize unabhängig vom Erkrankungsverlauf bestehen bleiben.