Angehende Lehrkräfte fühlen sich nach der ersten Ausbildungsphase häufig nur unzureichend auf die schulische Praxis vorbereitet. Ein zentrales Merkmal ihrer professionellen Kompetenz ist die Klassenführung (Classroom Management). Ausgehend von der Frage, was Lehrkräfte unter Klassenführung verstehen, wurden in einem Mixed-Methods-Ansatz N=199 Lehrkräfte zu ihrem selbsteingeschätzten Wissen und ihren Einstellungen zur Klassenführung befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass Zusammenhänge zwischen dem Wissen über Klassenführung, der Einstellung gegenüber dieser sowie ihrer Anwendung vorliegen. Qualitative Befragungen zu Assoziationen und Begriffsdefinitionen konnten Fehlkonzepte unter den Befragten zum Begriff aufdecken. So wird mit Klassenführung häufig eine administrativ organisierende Tätigkeit verbunden, anstelle der Generierung einer lernförderlichen Unterrichtsatmosphäre. Abgeleitet wird hieraus die Forderung nach einer stärkeren Einbindung des Themas in die erste Ausbildungsphase. Diskutiert wird abschließend, ob eine Auslagerung organisatorischer Tätigkeiten aus dem Unterricht eine Entlastung für Lehrkräfte darstellen könnte.