Durch das neuste Album von K.I.Z Rap über Hass (2021) wird nicht nur innerhalb des HipHops vermehrt über Hass im Rap diskutiert, sondern auch in den Feuilletonteilen überregionaler deutschsprachiger Zeitungen. Dabei stellt sich die Frage, ob dieser Hass neu ist und welche Funktion er einnimmt. Und ist das, was im Rap als Hass bezeichnet und produktiv gemacht wird, überhaupt Hass oder viel eher Wut? Um diesen Fragen nachzugehen, wird untersucht, woher der Rap stammt, wieso dieser genuin politisch ist und welcher Zusammenhang zwischen dem Rap, dem Politischen und dem Hass überhaupt besteht. Anhand einiger deutschsprachiger Rap-Songs wird dargestellt, dass Hass als existenzielles Gefühl unter anderem eine grenzüberschreitende Wirkung hat und damit beispielsweise affirmativ, zur Lenkung von Aufmerksamkeit und zur Abgrenzung genutzt werden kann.