Im Zentrum dieser Arbeit zur Didaktik der Philosophie steht ein Lernprozessmodell, anhand dessen Lernende die differenzierte selbstständige Erschließung authentischer Texte der Philosophie einüben können. Entwickelt wurde das Modell auf Basis phänomenologischer und hermeneutischer Theoreme, die zu Verfahren modifiziert wurden, die im schulischen Unterricht und ggf. in der Hochschule angewandt werden können. Das Innovative zu bereits bekannten Verfahren besteht in dem Blick auf das Verstehen von Texten, welches hier vorrangig als komplexes Wahrnehmungsphänomen begriffen wird. Deshalb setzt der Lernprozess unmittelbar am Subjekt an, d. h. an dessen Wahrnehmungen bei der ersten Textbegegnung. Er beginnt mit phänomenologisch orientierten Verfahren und verzahnt sich dann mit hermeneutischer Arbeit. Über die fachwissenschaftliche Begründung und didaktische Kommentierung des Modells hinaus enthält die Forschungsarbeit Beispiele schon erfolgter unterrichtspraktischer Umsetzungen.