Der Beitrag zeigt, wie digitale Verfahren bei der Erschließung eines großen Briefkorpus eingesetzt werden können, um an der Schnittstelle von quantitativer Erfassung und qualitativer Kontextualisierung einen praxeologischen Zugang zu Literaturgeschichte zu schaffen. Mittels computationeller Verfahren wird es möglich, die Fokussierung auf kanonische Autor:innen zu überwinden und stattdessen die Perspektivenvielfalt künstlerischer und kultureller Arbeitszusammenhänge als polyphone Netzwerke sichtbar zu machen. Damit wird ein Beitrag zu einer Neujustierung der Literatur- und Kulturgeschichtsschreibung im Zuge der Digitalisierung kultureller Artefakte geleistet.