In Gekaufte Zeit behandle ich die Krise von 2008 nicht als freistehendes Einzelereignis, sondern als Abschnitt oder Stufe einer historischen Sequenz. Dies tue ich nicht, um eine »Erzählung« zu bieten, sondern aufgrund langjähriger Erfahrungen als praktizierender Sozialwissenschaftler, aus denen ich, leider nur peu-a-peu, den Schluss gezogen habe, dass man die soziale Welt nur als geschichtlich sich entwickelnde verstehen kann. Ich glaube, dass der für mich durchaus überraschende Erfolg meines Buches3 auch damit zu tun hat, dass es anders als viele andere Bücher zum Thema den Umstand ernst nimmt, dass die Welt von 2008 älter war als, sagen wir, ein halbes Jahrzehnt.