In den Sozialwissenschaften ergeben sich beim empirischen Nachweis kausaler Effekte erhebliche praktische Schwierigkeiten. Diese hängen u.a. damit zusammen, dass Aspekte der Prüfbarkeit bei der Theoriebildung nicht hinreichend beachtet werden. Im vorliegenden Beitrag werden daher kausalanalytische Anforderungen an sozialwissenschaftliche Theorien dargelegt. Neben der Vorstellung weithin geteilter Gütekriterien (z.B. Sparsamkeit, Realitätsnähe, Prognoseerfolg) und neuerer Überlegungen zu Mechanismus-basierten Erklärungen findet eine Auseinandersetzung mit dem Instrumentarium gerichteter azyklischer Graphen statt. Nach einer allgemeinen Darstellung dieses Ansatzes werden Vor- und Nachteile einer Graphen-basierten Theoriedarstellung anhand der Erklärung des Zusammenhangs zwischen physischer Attraktivität und Lehrveranstaltungsevaluation aufgezeigt. Obwohl nicht alle Probleme mit gerichteten azyklischen Graphen automatisch gelöst werden, wird aufgrund der erhöhten Transparenz und Präzision sowie der besseren Verzahnung von Theorie und Empirie für deren Verwendung bei der Theoriebildung plädiert.