Organisationen stehen par excellence für die Kopräsenz unterschiedlicher, oftmals inkommensurabler Rationalitäten einer funktional differenzierten Gesellschaft. Im Rekurs auf die mehrwertige Logik Gotthard Günthers wird versucht, die hiermit verbundenen Verhältnisse in Organisationen konzeptionell als ein Arrangement von logischen Räumen (»Kontexturen«) zu fassen. Organisationale Praxis wird nun als eine wechselseitige Konditionierung unterschiedlicher Rationalitäten verstanden. Dabei zeigen sich verschiedene Techniken der Kopplung und Entkopplung, die einen Verbund von logischen Räumen konditionieren. Am empirischen Beispiel der Entscheidungsfindung im mitbestimmten Aufsichtsrat wird diese wechselseitige Konditionierung funktionale Differenzierungaufgezeigt.