Es wird die Frage diskutiert, inwiefern spieltheoretische Betrachtungen zum Problem der doppelten Kontingenz über die soziologische Idee, Akteure lösen diese Probleme vermöge gemeinsamer kultureller Orientierungen, hinausgehen. Zu diesem Zweck wird die epistemische Spieltheorie herangezogen, die die Vorbedingungen spieltheoretischer Lösungskonzepte untersucht. Es zeigt sich, dass die Bedingungen dafür, dass die Handlungen der Akteure in einer sozialen Situation ein Gleichgewicht konstituieren, sehr streng sind. Insbesondere muss dafür ein hohes Maß an sozial geteiltem Wissen vorausgesetzt werden, eine Bedingung, die der von Parsons beschriebenen Lösung des Problems der doppelten Kontingenz sehr nahe kommt. Diese Beobachtung wirft auch ein neues Licht auf die individualistische Lösung des Problems sozialer Ordnung.