Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit besteht die reale Möglichkeit, durch globale Solidarität die absolute Armut in weiten Teilen der Welt signifikant zu lindern. Der Beitrag prüft und diskutiert aus christlich-sozialethischer Perspektive drei Instrumente der Armutsbekämpfung, nämlich Märkte, Solidarität und Institutionen auf nationaler und internationaler Ebene. Märkte bieten – sofern faire Rahmenbedingungen gewährleistet sind – für die Einzelnen wie für die Entwicklungsländer als ganze die Chance zur eigenverantwortlichen Wohlstandssicherung. Sie bedürfen aber der Ergänzung durch Maßnahmen der Solidarität, die im Beitrag erläutert werden. Transnationale Strukturen politischer Gerechtigkeit bilden schließlich den notwendigen institutionellen Rahmen für die Selbstentwicklung aus Armut. Den theologisch-heuristischen Rahmen für eine globale Theorie der Gerechtigkeit bildet ein subsidiärer Kosmopolitanismus, der jeden Menschen gleichermaßen zum Subjekt der Liebe macht.