TY - JOUR AB - Die Idee der Familie ist nach wie vor attraktiv, sieht sich unter den Bedingungen der entfalteten Moderne allerdings verschiedenen Schwierigkeiten und Spannungen ausgesetzt. Dies wird insbesondere an der ‚riskanten Kopplung‘ der Geschlechter- und Generationenbeziehung deutlich. Die Paarbeziehung, die in der Spannung der unterschiedlichen Codes von ‚Liebe‘ und ‚Partnerschaft‘ steht, ist als ‚Partnerschaft‘ modernisierungsfähig und gesellschaftlich angepasst, steht aber in der Gefahr ihren identitätsstiftenden Kern ‚Liebe‘ zu verlieren – und ihre Tragfähigkeit für Eltern-Kind-Beziehungen. Die Eltern- Kind-Beziehung ist modernisierungsresistenter, was ihren Reiz und ihre Sperrigkeit ausmacht. Der Beitrag beleuchtet weiterhin die Frage, wem die Kinder und wem die Eltern gehören. Der demographische Wandel, der die optimale Ausnutzung des ‚Humankapitals‘ verlangt, führt zu einem zunehmenden gesellschaftlichen Zugriff auf die Kinder und damit zu Konflikten mit den Familien. Ähnlich greift die Wirtschaft angesichts eines befürchteten Arbeitskräftemangels stärker auf die Eltern als Arbeitskräfte zu und verringert Familienzeit. Dagegen wird für mehr Widerständigkeit der Familie, für mehr Autonomie in der Gestaltung ihres Lebens sowie für die Verteidigung von Fürsorge und Liebe plädiert. Zu diesem Familienleitbild gehört zugleich eine Gesellschaft, die die Einseitigkeiten und Risiken eines nur ökonomischen Entwicklungspfades erkennt und Lebensbereichen und Sozialformen mit nichtmateriellen Werten entsprechenden Freiraum gewährt. DA - 2008-09-01 LA - ger M2 - 269 PY - 2008-09-01 SN - 2196-6265 SP - 269-295 T2 - Jahrbuch für Christliche Sozialwissenschaften TI - In Verteidigung der Liebe. Konturen eines Familienleitbildes für die veränderte demographische und gesellschaftliche Situation UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:6:3-jcsw-2008-490 Y2 - 2024-11-22T05:33:14 ER -