TY - JOUR AB - Was die Gesellschaft zusammenhält, lässt sich nur beantworten, wenn man zuvor den Mechanismus begreift, der sie womöglich auseinander treibt. In dieser Hinsicht sind die Diagnosen Alexis de Tocquevilles über den Individualismus in der Demokratie bis heute von kaum zu unterschätzendem Wert. Seine Therapievorschläge – Religion und wohlverstandener Eigennutz –, die auf einen Ausgleich zwischen individuellen Interessen und den Belangen der Gemeinschaft abzielen, werden jedoch erst verständlich, wenn wir parallel dazu das politisch-theologische Problem eruieren, das Tocqueville der modernen Gesellschaft unterstellt: Was die Demokratie am dringendsten brauche – die Autorität des Glaubens – sei gleichzeitig das, was sie am wenigsten zu akzeptieren vermag.Um dieses komplementäre Spannungsverhältnis zwischen Religion und Politik demonstrieren zu können, stellt der vorliegende Beitrag Tocqueville als einen Autor vor, dessen Ansatz wesentliche Aspekte der Debatte antizipiert, die Carl Schmitt im 20. Jahrhundert angestoßen hat. Von besonderer Bedeutung wird dabei der Katholizismus sein, dem Tocqueville trotz seiner privaten Glaubenszweifel stets sehr eng verbunden blieb. DA - 2009-09-01 LA - ger M2 - 111 PY - 2009-09-01 SN - 2196-6265 SP - 111-132 T2 - Jahrbuch für Christliche Sozialwissenschaften TI - Das politisch-theologische Problem der Demokratie – Alexis de Tocqueville und die Vermittlung zwischen Individuum und Gemeinschaft UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:6:3-jcsw-2009-88 Y2 - 2024-11-22T08:24:53 ER -