Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Frage, welche Erfahrungen in der bundesdeutschen Reformphase seit 1965 Erziehungswissenschaft und Bildungspolitik miteinander gemacht haben – und welche Konsequenzen daraus künftig für wissenschaftliches Arbeiten zu ziehen sind. In einem ersten Schritt werden die strukturellen Unterschiede zwischen "Erziehungswissenschaft" und "Bildungspolitik" herausgearbeitet, um dann nach der Möglichkeit zu fragen, bildungspolitische Entscheidungen durch gezielte Forschung direkt zu beeinflussen. Daran anschließend wird die These entfaltet, dass erziehungswissenschaftliche Arbeiten Bildungspolitik nicht direkt, sondern eher in langfristiger Weise indirekt beeinflussen.