Das Bodenbakterium Agrobacterium tumefaciens ist in der Lage, seine sogenannte Transfer-DNA (T-DNA) in Pflanzenzellen zu übertragen. Dieser seit etwa 27 Jahren bekannte Prozess erlaubt dem Agrobakterium, den Stoffwechsel der Pflanzenzellen so umzuprogrammieren, dass nur vom Bakterium selber verwendbare Nährstoffe produziert werden. Die T-DNA und Agrobakterien werden heute dazu verwendet, maßgeschneiderte DNA-Sequenzen in Pflanzengenome zu integrieren, um gezielt genetisch veränderte Pflanzen herzustellen. Üblicherweise sind die vom Bakterium übertragenen DNA-Bereiche auf dem Ti-Plasmid lokalisiert, welches einen vom Bakterien-Hauptgenom zu unterscheidenden, selbstreplizierenden Teil der DNA in den Bakterienzellen darstellt. Nun ist der Nachweis gelungen, dass in seltenen Fällen auch einige Gene aus dem Hauptgenom des Agrobakteriums in das Pflanzengenom übertragen werden, ohne dass diese Gene Bestandteil des Ti-Plasmids oder der T-DNA sind.