Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Chemie intramolekular Donor-stabilisierter Germanium(II)-Verbindungen. Besonderes Interesse gilt dabei der Frage, inwieweit die Art des Donors und der an das Germaniumatom gebundenen Substituenten die Stabilität, Struktur und Reaktivität der entsprechenden Systeme beeinflusst.
Im Bereich der Stickstoff-stabilisierten Germanium(II)-Verbindungen werden stabile Germanium(II)-Verbindungen mit dem 2,4-Di-tert-butyl-6-(N,N-dimethylaminomethyl)phenyl-Substituenten (Mamx) vorgestellt. Ausgehend von der Monochlorgermanium(II)-Spezies MamxGeCl wird über eine bemerkenswerte Substitutionschemie berichtet. Darüber hinaus werden zum Mamx analog aufgebaute Sauerstoff- und Schwefel-stabilisierte Germanium(II)-Verbindungen vorgestellt. Im Mittelpunkt des Interesses steht hierbei die Frage, ob sich mit modifizierten Substituenten, bei denen zum einen das Donoratom und zum anderen das Substitutionsmuster am Donoratom (Methyl, iso-Propyl, tert-Butyl) variiert wird, ebenfalls niedervalente Germanium-Verbindungen darstellen lassen.
Darüber hinaus wird über die thermische Stabilität und Reaktivität einiger der synthetisierten Germanium(II)-Verbindungen berichtet. Hier zeigt sich, dass in Abhängigkeit vom Donoratom und dessen Substitutionsmuster unterschiedliches Reaktionsverhalten beobachtet werden kann.