Die im Rahmen diser Arbeit durchgeführten Untersuchungen zur Chemie stannylierter 1,3,2-Diazaborole haben gezeigt, dass es möglich ist, regio- und stereoselektiv interne oder terminale, aromatische und aliphatische Alkine in die Bor-Zinn-Bindung zu 1,2-Boryl-stannyl-alkenen zu insertieren. Die Strukturen konnten durch Röntgenbeugung nachgewiesen werden.
Stannylierte und alkylierte 1,3,2-Diazaborole reagieren mit Diphenylketen zu den 1,3,2-Oxazaborolidinen; die Untersuchung der katalytischen Eigenschaften dieser Verbindungen steht noch aus.
Ein neuartiges 1,3,2-Benzodiazaborol wurde aus N,N'-Diethyl-o-phenylendiamin und BBr3 synthetisiert. Dieses zeigt im Vergleich mit den einkernigen 1,3,2-Diazaborolen ein in vielen Bereichen abweichendes Reaktionsverhalten, so ist ein Diboran(4) durch Reduktion leicht zugänglich. Weitergehende Reduktionen zu einem Boranid-Anion schlagen fehl.
Die Bindungsverhältnisse in [alpha]-Boranyl-Diazomethanen konnten nach deren Synthese aus LiC(N2)SiMe3 und den entsprechenden 2-Bromo-1,3,2-diazaborolen und der röntgenstrukturanalytischen Untersuchung aufgeklärt werden. Dabei konnte gezeigt werden, dass keine [Pi]-Wechselwirkung zwischen dem Bor und der Diazomethangruppe vorliegt.