Eine durchdachte, funktionale Internetpräsenz wird nicht mehr nur von privatwirtschaftlichen Unternehmen, sondern auch von öffentlichen Einrichtungen und insbesondere von Hochschulen selbstverständlich erwartet. Die vorliegende Arbeit dokumentiert, wie eine solche Internetpräsenz mit dem Relaunch des Webauftritts der Universität Bielefeld umgesetzt wurde und beschreibt außerdem die zu dieser Realisierung notwendigen theoretischen Konzepte und Formalismen sowie deren Umsetzbarkeit in integrierten technischen Systemen vor dem Hintergrund besonderer universitärer Randbedingungen. Ein wesentlicher Teil der vom Autor geleisteten Arbeit besteht dabei in der Implementation und Einführung des dargestellten, an der Universität Bielefeld laufenden Systems.
Im ersten Teil der Arbeit werden die theoretischen Grundlagen zur Repräsentation von Inhalten und ihrer Aufbereitung für verschiedene Verwendungszwecke eingeführt. Kapitel 1 befasst sich insbesondere mit XML und flankierenden Standards sowie zugehörigen Zugriffsschnittstellen. Das zentrale Thema dabei ist, wie Dokumente und Daten repräsentiert werden können, ohne ihre spätere Verwendbarkeit einzuschränken. Dies wird zum einen theoretisch, anhand der Art der verwendeten Auszeichnungssprachen sowie der zugrundeliegenden Formalismen, zum anderen aber auch praktisch, anhand der de-facto vorhandenen Zugriffsmöglichkeiten diskutiert.
Im zweiten Kapitel werden Techniken vorgestellt, mit Hilfe derer solche generischen, also auf die Art ihres Inhalts spezialisierten, Auszeichnungssprachen wiederum in Sprachen mit allgemein festgelegter präsentationeller Semantik, wie z.B. HTML, übersetzt werden können.
Während in den ersten beiden Kapiteln Interoperabilität im Wesentlichen auf rein syntaktischer Ebene diskutiert wird, ist semantische Interoperabilität in einer Extension des WWW Thema des dritten Kapitels. Zum einen wird gezeigt, wie sich innerhalb des sogenannten Semantic Web allgemein und automatisch interpretierbare Sprachen ähnlich wie natürliche Sprachen entwickeln können, deren Ausdrucksmächtigkeit nicht, wie z.B. die von HTML, von vornherein eingeschränkt sind. Zum anderen wird gezeigt, wie sich ein Semantic Web auf Basis der zuvor vorgestellten Formalismen und Techniken automatisch mit semantisch transparenten Aussagen populieren lässt.
Im zweiten Teil der Arbeit wird dargestellt, wie sich die zuvor dargestellten Formalismen und Techniken in konkreten Softwaresystemen, sogenannten Content Management Systemen, integrieren lassen. Darüber hinaus wird gezeigt, wie sich bereits thematisierte wichtige Grundprinzipien der Contenthaltung, insbesondere Interoperabilität und Redundanzvermeidung, auch in Bezug auf die Organisation und Verwaltung von Inhalten innerhalb solcher Systeme verwirklichen lassen.
Im letzten Teil der Arbeit wird schließlich der Relaunch des Webauftritts der Universität Bielefeld dokumentiert und dabei demonstriert, wie sich die in den ersten beiden Teilen der Arbeit aufgestellten Prinzipien und vorgestellten Techniken vor dem Hintergrund der besonderen Organisationsstruktur einer Hochschule in die Praxis umsetzen lassen.