Die Leistungsfähigkeit eines Faserverbundwerkstoffes hängt nicht allein mit der Wahl der Faser- und Matrixmaterialien zusammen, sondern wird wesentlich bestimmt durch die Adhäsion der Matrix (meistens organische Polymerharze) am Fasermaterial. Aramidfasern zeigen aufgrund ihrer sehr glatten Oberfläche und ihrer chemischen Inertheit allgemein eine schlechte Haftung an organischen Polymermatrices.
Gegenstand der Untersuchungen ist die Verbesserung der Faser-Matrix-Haftung von Aramidfasern durch chemische Modifizierung der Faseroberfläche. Die Modifizierungsreaktionen werden dabei primär nicht an der Faser selbst, sondern an aromatischen Diamiden als Modellsubstanzen entwickelt. Bei den durchgeführten Modifizierungsreaktionen handelt es sich um die Einführung von Aminogruppen durch eine Nitrierungs-Reduktions-Sequenz, um die Aktivierung mit Oxalylchlorid und um die Aktivierung mit PCl5 als Imidoylchlorid.