Die vorliegende Dissertation beschäftigt sich mit Untersuchungen zur Chemie polyedrischer Silsesquioxane und Metallasiloxane. In den ersten beiden Kapiteln steht die Synthese dieser Verbindungen im Mittelpunkt. Im Hinblick auf einen Einsatz als "secondary building units" (SBU) zur Darstellung zeolithartiger Strukturen liegt ein besonderes Augenmerk auf dem Abgangsgruppencharakter der organischen Substituenten.
Kapitel 1 beschäftigt sich mit dem Aufbau von Siloxangerüstsystemen. Hier wird zunächst die Darstellung von Silantriolen mit sterisch anspruchsvollen Fluorenylresten beschrieben, aus denen dann in verschiedenen Cokondensationsreaktionen dreidimensionale Gerüstsysteme aufgebaut werden. Die auf diesem Wege erhaltenen Titanasiloxane werden zusätzlich auf ihre Eignung als Katalysatoren bei der Epoxidierung von Alkenen untersucht.
In Kapitel 2 werden Gerüstfunktionalisierungsreaktionen als eine weitere Syntheseroute zur Darstellung polyhedraler Siloxansysteme betrachtet. Dazu werden Substitutionsreaktionen an hydroxylaminosubstituierten Silsesquioxanen durchgeführt.
In Kapitel 3 wird die Verwendung von Octasilsesquioxanen als SBU bei der Darstellung von MCM-41-Materialien vorgestellt. Hierbei dienen micellbildende Alkyltrimethylammoniumsalze als strukturdirigierende Agenzien. Die Auswirkung der eingesetzten Vorstrukturierung auf das sich bildende Material steht dabei im Mittelpunkt der Untersuchungen.
Kapitel 4 befasst sich ausgehend von einem cobaltsubstituierten Octasilsesquioxan mit der Bildung und den magnetischen Eigenschaften nanodimensionierter Metallpartikel. Das Silsesquioxan dient dabei nicht nur als Cobaltquelle, sondern kann je nach Reaktionsführung auch eine stabilisierende Matrix ausbilden, in der die Nanopartikel eingelagert sind.