Bezogen auf die Forderung nach einer evidenzbasierten Hochschullehre und den Mangel an gemeinsamen systematischen Reflexionen von Lehre wird im Vortrag eine Möglichkeit aufgezeigt, wie ‚Scholarship of Teaching and Learning‘ (SoTL) in einem diskursiven Format gedacht werden kann. Anhand eines ausdifferenzierten, theoretisch multiparadigmatisch legitimierten Konzepts (Schweitzer et al., 2019), in dem Kolleg*innen anhand von konkretem Material systematisch gemeinsam über Lehre reflektieren, diskutiert der Beitrag das Potenzial eines weiten Evidenzbegriffs im Rahmen von SoTL. In diesem Sinne soll der Vortrag zu einer „Metakommunikation über Ziele, Formen und Möglichkeiten von SoTL“ (Huber, 2018, S. 35) anregen.
Dazu wird unter Rückgriff auf den (inter-)nationalen Diskurs zunächst systematisiert, was sich von verschiedenen Konzeptionen von SoTL als evidenzbasiertem Ansatz erhofft wird. Schließlich wird am Beispiel des hier vorgestellten Konzepts argumentiert, weshalb Krebers Verständnis von SoTL als „critically reflective enquiry“ (Kreber, 2015, S. 569) für das Ziel der Professionalisierung von Lehrenden im Sinne der „Steigerung von Reflexivität“ (Häcker, 2017, S. 23) hilfreich ist.
Diskutiert wird mit den Teilnehmenden, inwiefern das vorgestellte Konzept geeignet ist, SoTL und damit auch Lehre als Gemeinschaftsaufgabe zu verstehen.