Wie finden Studierende der Kunstpädagogik Forschungsfragen oder Forschungsgegenstände, die sie im Rahmen von Studienprojekten untersuchen? Lässt sich in universitären Veranstaltungen eine Bewusstheit für die Besonderheiten künstlerischen Lehrens und Lernens in der Grundschule als notwendige Voraussetzung sowohl für den schulpraktischen Teil als auch den Schulforschungsteil des Praxissemesters anbahnen? Der Integrationsvariante des Bielefelder Modells folgend thematisiert der Beitrag, wie diesen Herausforderungen im Fach Kunst- und Musikpädagogik durch ein Praxisfeld künstlerischer Lehre begegnet wird. Student*innen beider Fächer können vor ihrem Praxissemester Erfahrungen in gemeinsam durchgeführten Unterrichtvorhaben sammeln. In der Laborsituation einer KinderKunstMusik-Werkstatt, die der Professionalisierung in einem geschützten und inspirierenden Raum zuarbeitet, vergewissern sich die zukünftigen Kunstlehrer*innen einer fragend-forschenden Haltung, indem sie Lehr-/ Lernprozesse sowie Ergebnisse eigenen und fremden Unterrichts reflektieren und dabei auch auf Themen für ihr Studienprojekt stoßen. Besonders bildnerische Ergebnisse erweisen sich als anregendes Material, das fachdidaktisch relevante Fragen aufwerfen und beantworten kann. Anhand eines auf Unterrichtsergebnisse bezogenen Studienprojekts wird der Weg vom Wahrnehmen eines Phänomens, dem Konkretisieren der Fragestellung über das Konzipieren einer mit der gewählten Methode abgeglichenen Unterrichtssequenz nachgezeichnet. Durchführung und Auswertung des Projekts und die Kontextualisierung im Rahmen fachdidaktischer Theorien kommen ebenso zur Sprache wie Gründe für den Bedarf solch einer universitären Laborsituation als Brücke zur Praxis schulischen Kunstunterrichts.