Der Beitrag deckt anhand einer Rekonstruktion professionsbezogener Lern- und Lehrerfahrungen akademische und berufsbiografische Einflussfaktoren auf, die am Prozess der Rollenfindung als Hochschullehrerin im Fach Kunst beteiligt waren. Identitätsstiftende (Aus-)Bildungsräume zwischen Schulzeit, Studium, berufsfeldbezogener Tätigkeit und professoraler Hochschullehre werden kartografisch rekonstruiert und anhand exemplarisch verdichteter Situationsschilderungen daraufhin befragt, wie sie letztlich über Umwege zur Ausbildung eines Selbstverständnisses künstlerischer Lehre und der sie grundierenden kunstpädagogischen Haltung führen konnten. Im Spiegel der Erinnerungen zeigt sich, dass ein entscheidender Ertrag der Professionalisierung für die eigene Hochschullehre in der Erfahrungsproduktion des Dazwischen liegt, da der nicht abrupt, sondern allmählich vollzogene Rollenwechsel von Rückkopplungen systemisch bedingter Differenzen und fachspezifischer Lernkulturen an Pädagogischer Hochschule, Universität, Schule und außerschulischen Bildungseinrichtungen profitiert.