Der Einfluss des deutschen Lohnsteuereinbehalts auf das individuelle Betriebs- und Unternehmensgeschehen stand bisher nur selten im Fokus der betriebswirtschaftlichen Steuerlehre. Vor diesem Hintergrund werden in der Arbeit praktische Auswirkungen theoretisch intensiv diskutierter Aspekte der deutschen Lohnbesteuerung im nationalen und internationalen Umfeld untersucht.
Die Analyse gliedert sich – nach Darlegung von Problemstellung, Zielsetzung, Untersuchungsgang sowie Themeneinordnung und -abgrenzung – in ihren Hauptabschnitten in eine zunächst deskriptive Besprechung und Stellungnahme zu den einzelnen Tatbeständen sowie dann in eine qualitativ-empirische Prüfung ebendieser Gesichtspunkte anhand von zehn leitfadengestützten Experteninterviews (Besprechungen mit fachverantwortlichen Unternehmensvertretern). Schwerpunkte der Darstellung sind dabei der steuerrechtliche Arbeitnehmerbegriff, die Umgrenzung des Arbeitslohns (nebst Werbungskostenerstattungen und Steuerfreistellungen), die Anknüpfung des Lohnsteuerabzugs sowie Lohn- und Einkommensteuerpauschalierungen auf Arbeitgeberebene, die Instrumente der Finanzverwaltung zur Prüfung, Absicherung und Kontrolle des Lohnsteuerabzugs (insbesondere auch mit Diskussion der Arbeitgeberhaftung) sowie Fragen des grenzüberschreitenden Personaleinsatzes nach nationalem deutschen Steuerrecht und entlang der Doppelbesteuerungsabkommen. Eingebettet ist die Untersuchung in das theoretische Rahmenkonzept der präskriptiven Entscheidungstheorie, wodurch es möglich wird, zu beurteilen, nach wessen Interessenlagen das bestehende Lohnsteuersystem ausgerichtet ist. Abschließend werden – vor einer zusammenfassenden Schlussbetrachtung – mehrere Vorschläge zur etwaigen Anpassung der deutschen Lohnbesteuerung unterbreitet.
Unterstützt wird die Ausarbeitung neben einführenden Hinweisen zur Darstellungsmethodik durch 30 – im Verlauf der Schrift wiedergegebene – inhaltsbezogene Schaubilder und Übersichten.