In der Arbeit wird eine gestaltungsorientierte und vernetzte Fortbildung für Berufspädagogen als eine erstrebenswerte Entwicklungsstrategie im Prozess beruflicher Bildung in Sub-Sahara Afrika ausgewiesen. Dies geschieht am Beispiel des Projektes „Fortbildungs- und Forschungsnetzwerk für Berufspädagogen in Sub-Sahara Afrika“ (VET-Net), in dem die Verfasserin mitgewirkt hat.
Eine berufswissenschaftliche Position wird als Grundlage für vernetztes Gestalten in der Fortbildung und auch für Lehren und Lernen in der beruflichen Bildung ausgewiesen. Gestalten wird als Grundkategorie, als ein spezielles Handeln beziehungsweise Tätig sein, dargestellt und begründet.
In der Folge zeigen sich Gelingensbedingungen für ein erfolgreiches Gestalten. Es zeigt sich auch, dass Gestaltungskompetenz ein Schlüssel ist, mit dem Hochschullehrer im Zusammenwirken mit Lehrkräften in Schulen, Betrieben und anderen Berufsbildungseinrichtungen den Aufbau und die Nutzung eines Fortbildungssystems sinnvoll anstoßen und verfolgen können. Dies weit möglichst selbständig und unter den speziellen Bedingungen, die in Sub-Sahara Afrika gegeben sind.
Dazu werden die Entwicklungen in dem Projekt VET-Net analysiert, das zunächst auf die Fortbildungssituationen in Universitäten in Maputo in Mosambik, in Jimma in Äthiopien und in Johannesburg in Südafrika abgestellt. Die empirische Untersuchung macht diese Entwicklung erkennbar. Dafür werden Methoden der qualitativen Sozialforschung eingesetzt: Die Gruppendiskussion in Kombination mit leitfadengestützten Experteninterviews. Durch eine kategorienbasierte inhaltsanalytische Auswertung der erhobenen Daten werden die zuvor gewonnenen Einsichten zur Gestaltungsorientierung als einer Entwicklungstrategie bestätigt und/ oder begründet modifiziert.
Als Konsequenz aus den theoretischen Überlegungen und der empirischen Untersuchung wird schließlich ein Modell für ein Train-the-Trainer Fortbildungssystem (TtT-System) für Berufspädagogen vorgeschlagen.