Untersuchung des Einflusses von Sulfaten auf das System CaO-SiO 2 -Al 2 O 3 -K 2 O-H 2 O mittels Wärmeflusskalorimetrie und in-situ Neutronenbeugung unter hydrothermalen Bedingungen
Porenbeton besteht aus den Rohstoffen Sand, Zement, Branntkalk, Wasser und
Aluminiumpulver (zur Porosierung). Zusätzlich werden Sulfatträger zur Verbesserung der
physiko-mechanischen Eigenschaften Druckfestigkeit und Schwindung eingesetzt.
Ziel dieser Arbeit war es, die Wirkung von Sulfat bzw. verschiedener Sulfate in der
Porenbetonproduktion festzustellen und mögliche Reaktionsmechanismen aufzuzeigen.
Aufgrund des Produktionsablaufs ergaben sich drei Abschnitte, die betrachtet worden sind:
1. Der Zeitraum vor der hydrothermalen Härtung ist durch die Löschreaktion des
Branntkalkes und die (nicht vollständig ablaufende) Zementhydratation geprägt.
Die Löschreaktion von gebranntem Kalk wird verzögert durch:
Erhöhung der Kalkbrenntemperatur (und/oder –dauer)
Zusatz von Sulfatträgern (Verzögerung steigt mit der Sulfatlöslichkeit)
Zusatz von Zement
2. Während der hydrothermalen Härtung konnte die Phasenentwicklung mittels
Neutronenbeugung kontinuierlich verfolgt werden.
Sulfate erniedrigen die Geschwindigkeit der Reaktion von Ca(OH)2 mit SiO2. Die
hydrothermale Reaktion ist zunächst lösungskontrolliert (Bildung amorpher CSH-Phasen)
und wird zunehmend durch Diffusionsprozesse beeinflusst (kristalline CSH-Phasen
entstehen). Sulfate scheinen den ansonsten kontinuierlichen Übergang zwischen
amorphen und kristallinen CSH-Phasen für einen Zeitraum von ca. 30 min. zu
unterbrechen.
3. Sulfate erhöhen die Druckfestigkeit und senken die Schwindung des Produkts
Porenbeton. Neben diesen positiven Einflüssen kommt es jedoch auch zu unerwünschten
Nebenerscheinungen: Die Wärmeleitfähigkeit und die Menge eluierbaren Sulfats steigen.
Ein hoher Alkaligehalt fördert die Sulfat-Eluierbarkeit aus dem Porenbeton.