Ziel der Arbeit war die Konstruktion eines Laborthermostaten zur hochgenauen Thermostatisierung
von Messvorrichtungen. Die Temperaturstabilität sollte im Bereich eines
Millikelvins oder darunter liegen. Dabei sollte eine gewisse Flexibilität gegeben sein,
d.h. der Thermostat sollte nicht nur für eine bestimmte Apparatur ausgelegt werden,
sondern bei verschiedenen Messzellen angewendet werden können. Dabei wurde
versucht, die Regelung an die jeweiligen Verhältnisse der Regelstrecke in Hinsicht auf
Tot- und Verzögerungszeiten anzupassen. Dazu wurden unterschiedliche empirische
Verfahren getestet. Weiterhin wurde versucht, aufwendigere Adaptionsverfahren zur
Optimierung der Parameter zu nutzen. Unter Verwendung von Simulationsprogrammen
wie Scilab und des Mathematikprogramms Mathematica wurde versucht, ein Modell zu
erstellen, mit dessen Hilfe z.B. Reaktionen des Thermostates auf Sollwertänderungen
nachvollzogen werden können.
An einer Apparatur zur Messung des Cotton-Mouton-Effektes wurde eine Messreihe
über einen größeren Temperaturbereich aufgenommen, wobei der Thermostat zur
Temperierung der Messzelle benutzt wurde. Es gelang auf diese Weise näher an den
isotrop-nematischen Phasenübergang eines Flüssigkristalls heranzukommen, als es mit
handelsüblichen Thermostaten möglich war.
Die sehr große Temperaturabhängigkeit der Cotton-Mouton Konstante in der Nähe der
Phasenumwandlung ist ein guter Indikator für die Temperaturstabilität eines Thermostaten.