Der Baustoff Bitumen wird in Europa derzeit in heißflüssiger Form gelagert und transportiert.
Um Abhängigkeiten von Lieferanten und unter anderem Lager- und Transportkosten zu verringern,
wird über die parallele Handhabung des Asphaltbindemittels in fester Form nachgedacht.
Dabei liegen schon einige Erfahrungen zur Bitumenkalthandhabung für Auslandsbaumaßnahmen
vor. In dieser Veröffentlichung wurden die verschiedenen dort gängigen
Varianten der Baustoffverpackung, Metall-, Kunststoff-, Holz- und Kartongebinde gegenübergestellt
und einige hinsichtlich eines Einsatzes auf dem europäischen Markt schrittweise
weiterentwickelt. In der Zusammenarbeit mit Projektpartnern der Verpackungsindustrie
entstanden dabei eine neue Inlinerfolie und großvolumige Silikonkartongebinde (Strabox).
Die Technologien und thermophysikalischen Vorgänge bei der Wiederverflüssigung des
Bindemittels wurden ebenso untersucht. Sowohl konventionelle Verflüssigungsmethoden
als auch eine moderne Wiederverflüssigung des Baustoffs mittels Hochfrequenztechnik
wurden numerisch simuliert. Die Modelle wurden mit Versuchsreihen verglichen und mit
ihrer Hilfe validiert. So konnten einfache praxisrelevante Hilfsmittel für den Anlagenbetrieb
und Erkenntnisse für die Anlagenplanung erlangt werden.
Während dieser und anderer Versuche zu weiteren Teilabschnitten der Bitumenlogistikkette
fand eine ständige Überwachung der Baustoffeigenschaften zur Qualitätserhaltung statt.
Ebenso wurden die Verfahrensvarianten fortlaufend unter kaufmännischen Kriterien diskutiert.
Der akademische Vorstoß in dieses junge Forschungsfeld führte neben dem Schutz mehrerer
Gebrauchsmuster zur Erkenntnis, dass die Bitumenkalthandhabung, auch auf dem
hochentwickelten europäischen Markt, eine ernstzunehmende Alternative zu gängigen Verfahren
darstellt.