Die Entwicklung im Bereich des deutschen Unternehmenssteuerrechts hat in den letzten Jahren
dramatisch an Dynamik gewonnen. Änderungen im Bereich der Unternehmensbesteuerung
treffen auch das Gestaltungsinstrument der Holdinggesellschaft. Da diese unternehmerische
Gestaltungsform im Vergleich zu operativen Unternehmen eine hohe regionale Mobilität
aufweist, verfügen Holdinggesellschaften zwangsläufig über eine erhebliche Steuerelastizität
und können dementsprechend den internationalen Steuerwettbewerb der Steuerhoheiten zu
ihrem Vorteil nutzen.
Im Rahmen dieser Monographie werden die Änderungen des Unternehmenssteuerrechts bis
zum Steuervergünstigungsabbaugesetz 2003 einer kritischen Prüfung hinsichtlich ihrer Auswirkungen
auf die Attraktivität des Holdingstandorts Deutschland aus der Sicht von im Inland
sowie im Ausland ansässigen Investoren unterzogen. Dazu erfolgt im Anschluss an eine
Kennzeichnung der Organisationsstruktur „Holding“ in funktionaler, hierarchischer und regionaler
Hinsicht die Bestimmung wesentlicher Funktionsbereiche der Steuerplanung mit Holdingstrukturen.
Die folgende Analyse der Ende 2003 geltenden steuerlichen Rahmenbedingungen
konzentriert sich auf die für Holdingstrukturen relevanten Aspekte des deutschen Besteuerungssystems,
die vor dem Hintergrund der wesentlichen Funktionsbereiche der Steuerplanung
mit Holdingstrukturen beurteilt werden.