Diese Dissertation entstand im Rahmen des Fernerkundungsprojektes EURoPAK-B, welches
zum Ziel die Entwicklung eines operationellen Fernerkundungsverfahren zur Bestimmung der
Meeresoberflächenströmung und der Unterwasser-Bodentopographie von Küstengewässern
hatte. Basis dafür waren Along-Track Interferometrie (ATI) Daten von einem flugzeugestützten
Radar mit synthetischer Apertur. Im Gegensatz zu der Across-Track Interferometrie, mit der
man Geländetopographien bestimmen kann, besteht mit der Along-Track Interferometrie die
Möglichkeit, Geschwindigkeiten von Objekten, wie z.B. Meereströmungen zu ermitteln.
Der zentrale Punkt dieser Dissertation besteht in der Entwicklung eines operationellen Verfahrens
zur Kalibrierung von ATI Daten unter Berücksichtigung aller benötigten Korrekturen, die
aufgrund von Ungenauigkeiten des Radarsystems und der Datenprozessierung benötigt werden.
Das Hauptproblem dabei liegt in der Tatsache, dass bei einer ozeanographischen Anwendung
nicht bei jeder Datendetektion dafür gesorgt werden kann, dass sich stationäre Objekte, wie Küstengebiete
oder Inseln, im Untersuchungsgebiet zur manuellen Kalibrierung der ATI Daten befinden.
Im Gegensatz zur Across-Track Interferometrie macht es wenig Sinn, Radarreflektoren,
die zur Kalibrierung und zur Qualitätsprüfung eines Höhenmodells herangezogen werden, zu
verwenden. Infolge dessen muß eine Methode entwickelt werden, mit der es möglich ist, auch
Daten von reinen Meeresgebieten, in denen alles jederzeit in Bewegung ist, fehlerfrei zu prozessieren,
damit sie für eine spätere Informationsextraktion nicht obsolet werden. Demnach gilt
es die Theorie für eine interne Phasenkalibrierung zu entwickeln und ihre Konsistenz an experimentellen
Daten zu überprüfen, um die optimale Along-Track SAR Konfiguration zu erhalten,
mit der ein operationell nutzbares Fernerkundungsverfahren zur Bestimmung der Oberflächenströmungen
und Unterwasser-Bodentopographien von Küstengewässern Realität werden kann.