Voraussetzung für die wissenschaftliche Tragfähigkeit kriminolo-gischer Forschung sind eine adäquate Definition der unter¬such-ten Variablen und eine theoriegeleitete Datenerhebung und -in-terpretation. Sowohl die sogenannte „Umbruchsforschung“ als auch die „Fear-of-Crime-Forschung“ weisen diesbezüglich teil-weise erheblich Defizite auf. Der vorliegende Text versucht, Perspektiven aufzuzeigen, wie die genannten Probleme einer Lösung nähergebracht werden können. Anhand einer konkreten viktimologischen Untersuchung werden exemplarisch (1) ein wissenschaftlich begründeter Interpretationsrahmen für das Thema „Kriminalitätsfurcht“ vorgestellt, (2) definitorische Probleme in diesem Untersuchungskontext transparent gemacht und (3) ausgewählte, typische Umbruchsprobleme auf dem Hintergrund dieser Bemühungen beschrieben und interpretiert.