Eine erhöhte Sensitivität für körperliche Symptome ist ein wesentlicher Bestandteil kognitiv-verhaltenstherapeutischer Modellvorstellungen der Panikstörung. Experimentelle psychophysiologische Studien sowie Cluster- oder dimensionsexplorierende Analysen deuten darauf hin, dass mehrere Panik-Subtypen existieren, die durch differenzielle Sensitivität und Paniksymptomatik gekennzeichnet sind. Die Angaben von 498 Panikpatienten zur Stärke von zehn Körpersymptomen während eines typischen Panikanfalls wurden mittels einer Latent-Class Faktorenanalyse untersucht und CHAID-Analysen zur Beschreibung der identifizierten Paniksubgruppen durchgeführt. Vier Paniksubgruppen wurden identifiziert: Zwei Subgruppen von Panikpatienten weisen spezifische Sensitivitäten für respiratorische bzw. vestibuläre Symptome auf, zwei Gruppen sind durch allgemein entweder hohe oder geringe körperlicher Symptomatik gekennzeichnet. Theoretische und praktische Implikationen für die Therapie werden diskutiert.