Im Rahmen dieser Arbeit werden Ergebnisse aus drei Studien berichtet, die sich mit dem Zusammenhang von Arbeitsgedächtnis und schlussfolgerndem Denken bei Kindern befassen. Das Arbeitsgedächtnis hat sich bei komplexen Denkprozessen oft als ein kritischer Faktor erwiesen. In der ersten Studie konnte gezeigt werden, dass das Arbeitsgedächtnis sich vom Kurzzeitgedächtnis separieren lässt und dass die Bedeutung des Kurzzeitgedächtnisses zur Vorhersage von Intelligenzleistungen mit zunehmendem Alter der Kinder abnimmt. In einer zweiten Studie zum algebraischen Denken ergab sich, dass eine konkurrente Gedächtnisbelastung zu einer Erhöhung der Aufgabenschwierigkeit führt, während die Größe der zu verarbeitenden Zahlen keine Auswirkungen hatte. In einer dritten Studie zeigte sich, dass die relationale Komplexität ein entscheidender Prädiktor für die Aufgabenschwierigkeit war, ebenso wie eine konkurrente Gedächtnisbelastung. Die Größe der zu verarbeitenden Chunks war jedoch vernachlässigbar.