Lassen sich präsynaptische Calciumkanaldefekte bei idiopathischen Kopfschmerzerkrankungen durch eine neurophysiologische Untersuchung der neuromuskulären Transmission nachweisen? Bei 72 Personen mit Migräne, Spannungs- oder Clusterkopfschmerzen sowie 31 Kontrollpersonen wurde De- und Inkrement der neuromuskulären Übertragung bestimmt. Die Gruppe "Migräne mit Aura" zeigte ein signifikant höheres Amplitudeninkrement als "Migräne ohne Aura" sowie ein signifikant höheres Inkrement der Integrale als die Kontrolle. Keine signifikanten Unterschiede der Gruppen untereinander und zur Kontrollgruppe. Kein Hinweis auf eine postsynaptische Störung bei den Dekrementwerten. Zwei nicht-signifikante Trends bei der Korrelationsanalyse der Gruppe "Migräne mit Aura": Abnahme des Integrals bei zunehmender Attackenlänge und Zunahme der Amplituden mit zunehmender Attackenfrequenz. Die Resultate bestätigen genetische Untersuchungen, die einen Zusammenhang zwischen CACNA1A-Mutationen und der Migräne mit Aura zeigen.