Morbus Fabry ist eine Multisystemerkrankung mit typischen neurologischen Manifestationen welche durch Mutationen im alpha-Galactosidase A (GLA)-Gen verursacht werden und zu einer enzymatischen Defizienz führen. Die Bedeutung nicht-kodierender Mutationen auf die Pathogenese ist unklar. Diese Arbeit zeigt, dass Träger des GLA-Haplotypen -10C>T [rs2071225], IVS2-81_-77delCAGCC [rs5903184], IVS4-16A>G [rs2071397] und IVS6-22C>T [rs2071228] unter Fabry-typischen neurologischen Manifestationen leiden. Das durchschnittliche GLA-mRNA Expressionsniveau der untersuchten Patienten war durchschnittlich um ~70% reduziert, gleichzeitig konnte ein dosisabhängiger Effekt des -10T-Allels nachgewiesen werden. Das -10T-Allel führt zu reduzierter Transkriptionsaktivität sowie veränderter Transkriptionsfaktor- Bindung. Eine funktionelle Relevanz der gekoppelten intronischen Varianten wurde durch Exon- Trapping ausgeschlossen. Das -10T-Allel kann Ursache der beobachteten neurologischen Manifestationen sein.