Die Auf- und Entfaltung des Lungensurfactant während des Atemzykluses wird durch die Proteine SP-B und SP-C unterstützt. SP-C stabilisiert die Multischichten des komprimierten Oberflächenfilms, indem seine Alpha-Helix die ausgestülpte Doppelschicht durchdringt, während seine Palmitoylketten in der Monoschicht ankern. Mittels Filmwaage, Fluoreszenzmikroskopie und Rasterkraftmikroskopie konnte an einem DPPC/DPPG 4:1 Modellsystem mit verschiedenen SP-C Fragmenten dieser Mechanismus detailiert beleuchtet werden. Um 10 Aminosäuren verkürztes SP-C kann bei hohen Drücken keine Multischichten mehr stabilisieren. Depalmitoyliertes SP-C verflüssigt die Monoschicht und bildet filamentartige Ausstülpungen anstelle von Multischichten. Das Terapeutikum KL4 wurde mit oben genannten Methoden auf seine biophysikalische Vergleichbarkeit mit SP-B überprüft. Beide Substanzen verflüssigen zwar den Oberflächenfilm, jedoch können bei KL4 keine Membranausstülpungen beobachtet werden.