Als Papst Pius IX. 1864 mit dem „Syllabus errorum“ zum Rundumschlag gegen alles ausholte, was er für modern hielt, schien endgültig offensichtlich zu sein: Papsttum und Moderne waren inkompatibel. Doch während das Papsttum seine weltliche Herrschaft über den Kirchenstaat verlor, konnte es seine geistliche und moralische Autorität in nie dagewesenem Umfang ausbauen. Die Angriffe von außen führten dazu, dass sich die pluralen Katholizismen der Frühen Neuzeit in Richtung eines papalistischen Einheitskatholizismus entwickelten. Die Moderne wurde so zur Geburtshelferin des Papsttums, wie es sich heute zeigt, mit Unfehlbarkeitsdogma und Jurisdiktionsprimat. Zugleich gab es immer auch einen alternativen, „liberalen“ Katholizismus, aus dessen Traditionen das Zweite Vatikanische Konzil schöpfen konnte. Dieses vollzog mit der Anerkennung der Menschenrechte eine grundlegende Wende. Das Papsttum wahrt unterdessen auch auf dem postmodernen „Markt des god sellings“ seine zentrale Rolle.
Titelaufnahme
Titelaufnahme
- TitelDas Papsttum vor den Herausforderungen der Moderne
- Verfasser
- Erschienen
- ProvenienzDie Veröffentlichung erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Verlags Schnell & Steiner.
- AnmerkungDieser Beitrag ist im Zusammenhang mit der Ausstellung "Die Päpste und die Einheit der lateinischen Welt" im Reiss-Engelhorn-Museum in Mannheim (vom 20. Mai bis 31. Oktober 2017) entstanden.
- SpracheDeutsch
- Bibl. ReferenzStefan Weinfurter [u.a.] (Hrsg.): Die Päpste und ihr Amt zwischen Einheit und Vielheit der Kirche : Theologische Fragen in historischer Perspektive (Die Päpste 4), Regensburg : Schnell & Steiner, 2017, S. 229-244
- DokumenttypAufsatz in einem Sammelwerk
- Schlagwörter (DE)
- Schlagwörter (EN)
- ISBN978-3-79543-090-0
- URN
Zugriffsbeschränkung
- Das Dokument ist frei verfügbar
Links
- Social MediaShare
- Nachweis
- IIIF
Dateien
Klassifikation
Zusammenfassung
Inhalt
Statistik
- Das PDF-Dokument wurde 3 mal heruntergeladen.