Die Dissertation „Giacometti und Cézanne“ beschäftigt sich mit dem Einfluss von Paul Cézanne auf Alberto Giacomettis Œuvre und sein Kunstverständnis. Giacomettis Auseinandersetzung mit Cézanne reicht vom konkreten Gestalten bis zur Ebene von Kunstkonzepten und -begriffen. Anhand von Werkvergleichen und unter Berücksichtigung von Giacomettis originalen Äußerungen in Interviews, Schriften und Notizen wird zum einen geklärt, welche Formen Giacomettis Rezeption von Cézanne annimmt und welchen zeitlichen Wandel sie durchläuft, zum anderen, wie weitreichend diese Aufnahme für Giacomettis Kunstbegriff ist und welche Motivation hinter dieser Rezeption steht. Die Dissertation rückt zudem die grundsätzlichen Fragen, wie Giacometti sein Verhältnis zu Moderne und Kunsttradition und wie er die Rolle Cézannes für seine eigene Position fasst und welchen Anteil er an den seinerzeit aktuellen Debatten um Figuration und Abstraktion nimmt, in den Fokus. Dabei wird gezeigt, dass gerade in Giacomettis Verständnis der Rolle Cézannes und in seinem Verhältnis zur Kunsttradition der Schlüssel zu seiner neuen Moderne liegt.