Diese Arbeit stellt sechs Familien mit kongenitaler Prosopagnosie mit insgesamt 31 Betroffenen ueber drei und mehr Generationen vor. Die klinischen Symptome sind in allen Faellen aehnlich, begleitende Agnosien liegen in der Regel nicht vor; ein Gehirnschaden oder ein Geburtstrauma ist in keinem der Faelle bekannt. Alle Betroffenen sind sozial gut integriert. Die Segregation der Prosopagnosie ist in allen Familien mit einer autosomal dominanten Vererbung vereinbar. Von 90 Familienmitgliedern tragen 31 das Merkmal der kongenitalen Prosopagnosie, davon 20 Frauen und 11 Maenner. Angesichts der großen Anzahl von Betroffenen ueberrascht es, dass die angeborene Form bislang nur anekdotisch beschrieben wurde und keinen Eintrag in die OMIM Datenbank gefunden hat.