In der vorliegenden Untersuchung wurden zwölf Frauen nach Schwangerschaftsabbruch aufgrund fetaler Indikation (Untersuchungsgruppe) sowie zwölf Frauen nach Geburt eines gesunden Kindes (Kontrollgruppe) mittels fMRT untersucht. Den Frauen wurden Bilder von freudigen Babys, freudige und neutrale Gesichter von Erwachsenen gezeigt. Die Präsentation der Babybilder löste bei der Untersuchungsgruppe gegenüber der Kontrollgruppe mehr Traurigkeit aus. Die Untersuchungsgruppe zeigte eine stärkere Aktivierung im mittleren und posterioren Gyrus cinguli, im inferioren Gyrus frontalis, im mittleren Gyrus temporalis, im Thalamus und im Hirnstamm während der Betrachtung der freudigen Babyfotos. Es wurde gezeigt, dass die Aktivierungsmuster bei Trauer nach einem Schwangerschaftsabbruch aus fetaler Indikation den Aktivierungsmustern bei Trauer nach dem Verlust eines nahen Angehörigen ähneln und es Gemeinsamkeiten zu den Aktivierungsmustern bei einer PTBS und beim Empfinden von Schmerz gibt.