Ziel. In der klinischen Forschung wird auf die Bedeutung der Latenz für den weiteren Erkrankungsverlauf mit der Gefahr psychosozialer Beeinträchtigungen bei Zwangserfahrenen hingewiesen; jedoch gibt es wenig Hinweise über deren komplexe subjektive Bedingungsfaktoren. Methode. Zwölf narrative Interviews werden in einer qualitativen explorativen Studie mittels der Grounded-Theory-Methodik analysiert. Ergebnis. Gerade bei schwer fassbaren Gedanken- und Verhaltensbesonderheiten stellt Deutungsarbeit ein zentrales Phänomen der Latenz im Rahmen eines dynamischen, jedoch auch störanfälligen und zeitverbrauchenden Selbstklärungsprozesses dar, was in bisheriger Forschung unterschätzt wird. Prozessaspekte des subjektiven Deutungsweges und die einflussnehmenden Bedingungen in ihrem biographischen, sozialen und professionellen Umfeld werden rekonstruiert. Schlussfolgerung. Die Integration dieser lebensweltlichen Perspektive in den therapeutischen Prozess wird diskutiert.
Titelaufnahme
- TitelSubjektive Bedingungsfaktoren der Diagnoselatenz am Beispiel von zwangserfahrenen Menschen : eine qualitative Studie zum Frühverlauf bis zur Deutungsannahme aus Betroffenensicht
- Verfasser
- Betreuer
- Erschienen
- SpracheDeutsch
- DokumenttypDissertation
- Schlagwörter (DE)
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- Nachweis
- IIIF
Goal. By clinical research the importance of the time latency for the course of disease with risks of psychosocial impairments by patients with obsessive-compulsive disorder experiences is being outlined; however, there is little indication for their complex subjective factors of conditions. Method. Twelve narrative interviews are being subjected to a qualitative exploratory analysis using the Grounded Theory method. Result. Especially for elusive cognitive and behavioral peculiarities interpretation work is necessary via a dynamical, time-consuming self-clarification process prone to interferences, which is the central phenomenon of the latency. Previous research underestimated this issue. Aspects of the process for the subjective way of interpretation and the factors of influence on a biographical, social and professional environment are being reconstructed. Conclusion. The integration of this life-word perspective in the therapeutic process is being discussed.
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