Hintergrund: Die Krankheitswahrnehmung des Patienten hat einen großen Einfluss auf das funktionelle und psychische Outcome. Studie: Es wurden 101 Schlaganfall-Patienten aus den Stroke-Units in Münster drei Monate nach dem Schlaganfall mittels eines Fragebogens befragt, der Skalen zur Krankheitswahrnehmung (Brief-Illness Perception Questionnaire), zur Lebensqualität (EuroQual-5D), zur Depressivität und zur Angst (Hospital Anxiety and Depression Scale) enthielt. Ergebnisse: Schicksalhaftigkeit ist für den Patienten das prägende Merkmal des Schlaganfalls. Stress wird als eine Hauptursache angesehen. Es besteht eine große Angst vor einem Rezidiv. 40% der Patienten weisen eine depressive Symptomatik oder Angststörung auf. Angst führt zu einer gesteigerten Symptomwahrnehmung und somit zu einer negativen Krankheitswahrnehmung. Diese steht in Zusammenhang mit Depressivität. Schlussfolgerung: Aufklärungskampagnen sollten zum Ziel haben, die Krankheit Schlaganfall zu „entemotionalisieren“.