Dem Auftreten von Angstsymptomen wird im Rahmen der Sozialen Phobie eine hohe Bedeutung beigemessen. Damit im Zusammenhang stehende Annahmen sind nur schwer experimentell zu überprüfen, da die Wahrnehmbarkeit von Angstsymptomen, wie beispielsweise Schwitzen, nur schwer experimentell manipulierbar ist. Daher wurde im Rahmen dieser Arbeit die Wahrnehmbarkeit eines üblicherweise versteckten und bei der Sozialen Phobie häufig auftretenden Angstsymptoms, dem Herzschlag, experimentell manipuliert. 32 Sozialphobiker und 32 Kontrollpersonen wurden im Rahmen eines Messwiederholungsdesigns zweimal von drei Zuschauern beurteilt. Einmal war ihr Herzschlag laut im Raum hörbar (öffentlich) und einmal nur für den Probanden über Köpfhörer hörbar (privat). Die im Rahmen der Untersuchung ermittelten subjektiven und physiologischen Werte geben einen starken Hinweis auf die Bedeutung des Auftretens von Angstsymptomen bei der Sozialen Phobie und auf die Richtigkeit einer zentralen Annahme des Modells der Sozialen Phobie von Clark und Wells (1995).