Die Untersuchung thematisiert für den Zeitraum des Vormärz die Rolle und Funktion zivil-militärischer Beziehungen am Beispiel ausgewählter Kommunen der preußischen Rheinprovinz. Dabei orientiert sich die leitende Fragestellung an den kommunalen wie auch militärischen Zielvorstellungen, Voraussetzungen und Interessen, die eine Dislokation von Truppen in einem vom preußischen Staat neu erworbenem Territorium ermöglichten oder verhinderten. Waren die Kommunen zumeist aus ökonomischen Motiven an einer militärischen Belegung interessiert, so konnten sie weiterführende Bedürfnisse zumeist nur im Einzelfall behaupten, in der Regel waren sie dem militärfiskalischen Regulierungsdruck erlegen. Das Militär wirkte ökonomisch belebend, in größeren Städten z.T. auch modernisierend; dort vor allem in bezug auf die den Ausbau der Infrastruktur, aber auch die dysfunktionalen Elemente, die der bewaffneten Nacht zuzuschreiben sind, blieben nicht ohne Bedeutung und Eigengewicht auf der kommunalen Bilanzseite.