Alkoholembryopathie ist ein großes, vielfach wenig beachtetes Problem. In dieser Studie wurden 135 Patienten, 130 Kontrollpersonen und jeweils deren Eltern mittels neuropsychologischer Testverfahren untersucht sowie nach ihrer Einschätzung des Sozialverhaltens und der Aggressionsneigung der Probanden befragt. Die Ergebnisse zeigten, dass sich alkoholgeschädigte Kinder insgesamt weniger realistisch einschätzen können als gesunde Gleichaltrige. Die Qualität der Selbsteinschätzung verbessert sich im Erwachsenenalter, die objetiv auftretenden sozialen und emotionlen Probleme überdauern jedoch. Dies gilt auch für die gefundenen kognitiven und motorischen Defizite. Die Ergebniss zeigen, dass es unbedingt nötig ist, auf die Risiken des Alkoholgenusses während der Schwangerschaft aufmerksam zu machen und allenötigen Vorkehrungen zu treffen, um gefährdeten Personenkreisen die größtmögliche Hilfestellung zukommen zu lassen.