Das Unterhaus des Parlaments war einer der zentralen Orte der politischen Auseinandersetzung der englischen Restaurationszeit nach 1660. Grundlage dieser frühneuzeitlichen Institution waren dabei die parlamentarische Ordnung und ihre Verfahren, die Entscheiden ermöglichten, strukturierten und legitimierten. Die vorliegende Arbeit untersucht, wie diese immer wieder aufs Neue durch die beteiligten Akteure im konkreten Handeln der Gegenwart und im Rückbezug auf die Vergangenheit konstituiert und in ihren vielen Facetten als handlungsleitende Richtschnur mobilisiert wurden. Sie zeigt dabei auf, dass die geltenden Regeln nicht nur schmückendes Beiwerk eines auf Politik, Debatte und Interaktion ausgerichteten Entscheidungsraums waren, sondern für das Unterhaus und seine Parlamentarier in dieser ereignisreichen Epoche vielmehr einen herausgehobenen Wert an sich darstellten, dessen Bewahrung und Fortführung von ebenso großer Wichtigkeit war, wie das Ergebnis der eigenen Entscheidungsprozesse selbst.