Der Artikel fragt nach dem Einfluss digitaler Medien auf die Praktik des Lesens. Der methodischen Herausforderung, digitales Lesen zu untersuchen, wird mit dem Entwurf einer literatur- und medientheoretisch informierten Lesepraxeologie begegnet. Diese geht aus theoretischen Überlegungen hervor, die u.a. auf der Materialitätsforschung, Wolfgang Isers Leseakttheorie und dem Eigenschaftskatalog digitaler Lesemedien (Kuhn & Hagenhoff) aufbauen. Anhand zweier literarischer Beispiele wird veranschaulicht, wie Lesen an digitalen Medien von Affordanzen begleitet wird, die stabile Lesestrategien erfordern.