Das Arbeitspapier „Interrogating cultural assumptions: a productive challenge for social ethics“ beschäftigt sich mit den Chancen und Schwierigkeiten, die kulturelle Prägungen für das sozialethische Denken mit sich bringen. Wenn z.B. durch Sozialisation traditionelle Geschlechterbilder gelernt wurden, die einer gerechten Aufteilung der Care-Aufgaben widersprechen, sind Versuche, z.B. durch Veränderungen der Gesetzgebung auf mehr Geschlechtergerechtigkeit hinzuwirken, nur begrenzt wirksam. Ebenso kann eine spezielle religiöse Weltsicht eine Ausrichtung des gemeinschaftlichen Lebensstils an ökologischen Kriterien blockieren. Deshalb macht das Arbeitspapier deutlich, dass kulturelle Prägung bei konzeptuellen Vorschlägen mit bedacht werden muss, wenn diese wirklich greifen sollen. Mit besonderem Augenmerk auf ökologische und Pflegeethik wird kulturelle Prägung als eine wichtige Kategorie für die Diagnose, Adressierung und potenzielle Behebung von sozialethischen Problemen dargestellt. Kulturelle Prägung erweist sich - wenn sie ins Bewusstsein geholt und reflektiert wird - als eine Ressource für kreative und lebensweltlich stimmige Lösungsansätze. Darauf basierend werden erste Ansatzpunkte für eine stärker sozio-kulturell sensible sozialethische Arbeitsweise formuliert.
Titelaufnahme
- TitelInterrogating cultural assumptions: a productive challenge for social ethics
- Verfasser
- Erschienen
- AnmerkungFörderer: Deutsche Forschungsgemeinschaft / Projektnummer: 415334229Funding organisation: Deutsche Forschungsgemeinschaft / Project number: 415334229
- SpracheEnglisch
- DokumenttypArbeitspapier
- Schlagwörter (DE)
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The working paper "Interrogating cultural assumptions: a productive challenge for social ethics" probes the opportunities and difficulties that cultural assumptions bring to social ethical thinking. For example, traditional gender images that have been learned through socialization can contradict a just division of care tasks and diminish legislative efforts toward more gender justice. Similarly, religious worldviews can shape community lifestyles that contradict ecological criteria. The working paper thus makes clear that cultural assumptions must be considered in social ethical conceptual proposals, whether in ecological or care ethics, if they are to be truly effective. Presenting cultural assumptions as an important category for diagnosing, addressing, and potentially remedying social ethical problems, the paper illustrates how cultural assumptions—when brought to consciousness and reflected upon—prove to be a resource for creative, experientially coherent approaches to challenges in ecological and care ethics, thus pointing toward a more culturally sensitive socio-ethical approach.
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