Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich in den ersten vier Kapiteln mit der Chemie von Pentamethylcyclopentadienylgallium (Cp*Ga). In Kapitel 1 wird eine vorteilhafte neue Synthesevariante beschrieben, die nicht an einen hohen apparativen Aufwand gekoppelt ist und ohne empfindliche Zwischenprodukte auskommt. Die Verbindung gehört zu den wenigen bislang bekannten stabilen Gallium-Organylen der Oxidationsstufe +I; als 8-Valenzelektronen-Spezies besitzt Cp*Ga eine besondere Stabilität. Es kommt zur Ausbildung von [pi]-Bindungen zwischen dem Cp*-Ringsystem und den am Gallium lokalisierten p-Orbitalen. Dadurch wird der elektrophile Charakter des Galliumzentrums unterdrückt. Reaktionen von Cp*Ga finden deshalb primär mit dem am Galliumatom lokalisierten "lone-pair" statt. In den Kapiteln 2 und 3 werden Übergangsmetall- und Hauptgruppenelement-Komplexe mit Cp*Ga-Liganden beschrieben. In diesem Zusammenhang wird auf den sterischen Anspruch und die elektronische Situation von Cp*Ga in den genannten Systemen eingegangen. Kapitel 4 stellt Einschubreaktionen des Cp*Ga in Metall-Halogen-Bindungen vor. Die zum Teil komplexen Reaktionswege werden diskutiert. Das abschließende Kapitel 5 beschäftigt sich mit dem Donorpotential der schweren Homologen Cp*In und Cp*Tl.