Proteinfaltung beschreibt den Prozess, in dem eine unstrukturierte Aminosäurekette in eine dreidimensionale Proteinstruktur faltet, und zwar in Abhängigkeit von der Aminosäurensequenz. Der Übergang von der Aminosäurekette zum gefalteten Protein ist noch nicht vollständig verstanden, da viele weitere Einflüsse neben der Aminosäurensequenz die Faltung beeinflussen.
Fluoreszenzkorrelationsspektroskopie wurde benutzt, um die Konformationsdynamik von verschiedenen Modellsystemen, wie sehr flexible Polypeptide bis hin zu Proteinturns, die eine Sekundärstruktur zeigen, zu untersuchen. Die Abhängigkeit der End-zu-End Kontaktformation der Peptide von der Temperatur und der Viskosität wurde betrachtet. Wir fanden, dass glutamindominierte Peptide eine hohe Interne Reibung und Aktivierungsenthalpie zeigen. Des Weiteren zeigte sich, dass die lokale Flexibilität von Proteinturns stark von der Aminosäuresequenz abhängig ist.
Ein weiterer Teil der Arbeit beschäftigte sich mit dem Einfluss der Salzbrücke auf die Faltung des Tryptophan Cage Miniproteins. Wir konnten beobachten, dass die Salzbrücke ein essentieller Teil für die hohe Stabilität des Tryptophan Cage darstellt.
Der letzte Teil der Arbeit konzentrierte sich auf die Fragestellung, wie organische Osmolyte die End-zu-End Kontaktformation von Peptiden und die Faltung des Tryptophan Cage beeinflussen. Unsere Ergebnisse zeigen, dass intrinsisch unstrukturierte Peptide nicht von Osmolyten beeinflusst werden, dass jedoch glutamindominierte Peptide und der Tryptophan Cage beeinflusst werden. Wir konnten zeigen, dass eine hohe Konzentration von stabilisierenden Osmolyten in der Lage ist, den Verlust der Salzbrücke im Tryptophan Cage zu kompensieren.